Vereinschronik
1977 – 2004
In der Sitzung des Sport- und Kulturausschusses der Gemeinde Inden bringt am 9. November 1976 der damalige Ratsherr Laurenz Grobusch einen Antrag auf Erhaltung und Sicherung von historischen Gegenständen in unserem Gemeindegebiet ein. Die Resonanz im Ausschuss ist positiv, jedoch wird angeregt, einen historischen Förderkreis Inden zu gründen. Auf einen Aufruf im Mitteilungsblatt hin finden sich neun interessierte Bürger zusammen, die nach mehreren Treffen beschließen, einen Geschichtsverein für die gesamte Gemeinde Inden zu gründen.
1977
Am 2. November unterschreiben Goswin Flatten aus Inden, Gottfried Gehlen aus Kirchberg, Laurenz Grobusch und Heinz Pilartz aus Inden, Heinrich Undorf aus Pier, August Höges aus Altdorf und Helmut Scheuer von Haus Lützeler die Gründungssatzung. Vom ersten Tag an mit dabei ist Dr. Rudolph Kuper.
Das Motto des Vereins: „Eine Zukunft für unsere Vergangenheit“.
Vorsitzender wird Goswin Flatten, sein Stellvertreter Heinz Pilartz, Laurenz Grobusch wird Schriftführer, Schatzmeister ist Helmut Scheuer. August Höges, Gottfried Gehlen und Heinrich Undorf sind Beisitzer.
Bis Jahresende hat der Verein10 Mitglieder.
1978
Das Vereinswappen wird nach dem Siegel des Dingstuhls Inden-Altdorf entworfen: Drei Sterne und der Jülicher Löwe.
Im Juni verstirbt unser Mitbegründer Gottfried Gehlen. Seine umfangreiche römische Sammlung aus dem
Gebiet des Schlangengrabens zwischen Altdorf und Kirchberg vermacht er dem Verein.
Im Oktober hält Goswin Flatten im Saal Wolff in Inden einen Vortrag über den 4. Oktober 1678, als französische Heerscharen18 Dörfer an Inde und Rur niederbrennen, darunter Frenz, Lamersdorf, Inden, Geuenich, Altdorf, Lucherberg und Pier.
Ein Filmvortrag über das Brennen von Feldbrandziegeln rundet das Jahresprogramm ab.
Mitgliederzahl: 36
1979
Zum Jahreswechsel erscheint die erste Veröffentlichung: Goswin Flatten „ Notzeiten
an Inde und Rur im 17. Jahrhundert“. Der Einband wird mit Hilfe eines Linolschnittes Stück für Stück von Hand gedruckt.
Zur Jahreshauptversammlung wird ein Film über das Mähen mit der Hand gezeigt. Daraus entsteht die Idee, einen eigenen Film über die Ernte um die Jahrhundertwende in Inden zu drehen.
Eine erste Museumsfahrt führt nach Bonn, wo Fundstücke, die aus dem Indener Raum stammen, besichtigt werden können.
In der Woche vom 14.-21.Oktober zieht die erste Ausstellung “ Funde im Heimatgebiet aus der Stein- und Römerzeit“ über 1.600 Besucher in die Hauptschule Merödgen. Erstmals lässt sich erahnen, in welcher Fülle die Zeugen unserer Vergangenheit vorhanden sind. Drei Vortragsabende begleiten die Ausstellung. Die Gemeindevertreter sind so beeindruckt, dass Bürgermeister Wolff verspricht, dem Verein eigene Ausstellungsräume zur Verfügung zu stellen.
Mitgliederzahl: 53
1980
Die Gemeinde stellt uns die obere Etage der Grundschule in Lucherberg zur Verfügung.
Im März wird der erste selbstgedrehte Film: „Koa-Auß on Dreische bem Urgroßvatte“
(Roggenernte und Scheunendrusch an Rur und Inde in alter Zeit) vor 200 Besuchern vorgeführt. Regie führt Bernhard Grobusch, Akteure sind Goswin Flatten, Peter Klinkenberg, Johann Kuckertz, Leo Erkens, Resi Breuer und Maria Havenith. Der Film wird beim ersten Treffen der Geschichtsvereine in Hürtgenwald, aber auch in Eschweiler, Lohn, Jülich und Kreuzau vorgeführt.
Im Jahrbuch 1979/80 erläutert Helmut Scheuer Funde aus der Ur- und Frühgeschichte der Gemeinde Inden von 4000 vor bis 400 n. Chr.
Im Herbst werden unsere Räume in Lucherberg mit einer Fotoausstellung „Die junge Gemeinde in älteren Fotos“ eingeweiht. Die Bilder stammen hauptsächlich aus der Sammlung von Bernhard und Laurenz Grobusch.
Das Rheinische Landesmuseum übereignet dem „Heimatmuseum“ den Abguss des „Sunucer-Steines“ aus Frenz.
Der Verein besucht die Numiderausstellung im Landesmuseum Bonn.
Mitgliederzahl: 78
1981
Die Jahreshauptversammlung bringt einen Wechsel innerhalb des Vorstandes. Goswin Flatten tritt aus Altersgründen zurück. An seine Stelle wird Helmut Scheuer zum Vorsitzenden gewählt. Für seine Verdienste als Heimatforscher wählt die Versammlung Goswin Flatten einstimmig zum Ehrenvorsitzenden. Der weitere Vorstand besteht aus Laurenz Grobusch, stellvertretender Vorsitzender, Renate Xhonneux, Schriftführerin und August Höges, Schatzmeister. Beisitzer sind Heinz Pilartz, Maria Kohnen, Leo Erkens und Biggi Jost.
In einem Diavortrag referiert Laurenz Grobusch über „Erlebte Geschichte, die Gemeinde Inden in den Jahren 1942-1948″. Der Vortrag wird in Pier, Inden und Lucherberg wiederholt.
Einem Vorschlag des Vereins folgend, betraut uns die Gemeinde mit der Durchführung eines Fotowettbewerbes „Die
Gemeinde Inden im Bild – Land und Leute durchs Objektiv gesehen“.
Im Juni erscheint das dritte Jahrbuch: Laurenz Grobusch „Erlebte Geschichte 1939-47″. Die erste Auflage von 800 Stück ist bald vergriffen, zwei weitere Auflagen von je 300 Stück folgen in den nächsten Jahren.
Das zweite Treffen der Geschichtsvereine des Kreises Düren findet in unseren Räumen in Lucherberg statt. Vertreten sind die Geschichtsvereine aus Düren, Eschweiler, Jülich, Heimbach, Nörvenich und Hürtgenwald. Dazu das Institut für Ur- und Frühgeschichte der Uni Köln, das Rheinische Landesmuseum aus Bonn und das Leopold Hoesch Museum aus Düren.
Am Fotowettbewerb beteiligen sich 166 Einsender; die Bilder werden in einer Sonderausstellung dem Publikum präsentiert.
Das Jahr wird abgerundet mit Vorträgen von Goswin Flatten: „St. Remigius – 175 Jahrfeier der Pfarre Altdorf“ und die „Geschichte der Indener Kirche St. Clemens“.
In einem Vortrag berichtet Dr. Hohenstein über den Westwall.
Mitgliederzahl: 130
1982
Seit Anfang des Jahres sind der Vereinsvorstand und Enzio Edschmid vom Westdeutschen Rundfunk mit dem Projekt eines Fernsehfilms über den Verein beschäftigt.
Goswin Flatten referiert in einem Vortrag über „Glanz und Elend der Franzosenzeit 1792-1814″. Von Vereinsmitgliedern werden dazu passend originale Dokumente, Papiergeld, Orden und Briefe ausgestellt.
Bei einer großen Veranstaltung mit den Bildern des Fotowettbewerbs werden die Filmaufnahmen des WDR abgeschlossen.
Bernhard und Laurenz Grobusch und Helmut Scheuer stellen gemeinsam den Bildband „Erinnerungen“ mit rund 135 historischen Fotos aus der Gemeinde zusammen. Die Auflage von 1.000 Exemplaren ist schnell vergriffen.
Am 25. Mai zeigt der WDR III in seiner Serie „Schauplatz“: „Inden – der Geschichtsverein“. Die erste Reaktion in Inden ist eher enttäuschend, da man wohl einen Anti-Rheinbraun-Film erwartet hatte. Unsere Aufgabe ist es aber, Geschichte zu bewahren und zugänglich zu machen, und dies haben die Akteure des Vereins gut herübergebracht. Der Film wird Pfingstsonntag zur besten Sendezeit wiederholt. Die überregionalen Kritiken sind sehr positiv. Aus dem ganzen Rheinland erreichen uns positive Zuschriften, dass wir einer großen Öffentlichkeit die Probleme, Ängste und Zukunftsaussichten aus dem Umsiedlungsgebiet verständlich gemacht haben.
Vom Rheinischen Landesmuseum können drei Repliken für unsere ständige
Ausstellung erworben werden: das römische Grabmal aus Frenz, der mater-magna-Stein
und der Cheldofrida-Stein aus Pier.
In Pier wird die Fotoausstellung „ Land und Landwirtschaft zwischen Rur und Inde“, ein Film über „500 Jahre Schützenbruderschaft Pier“ und unser Erntefilm gezeigt.
Am Jahresende erscheint unter der Federführung von Renate Xhonneux das erste „Quartalsblatt“ des Geschichtsvereins. Diese Blätter sollen in loser Form kleinere Geschichten, Gebäudebeschreibungen, alte Urkunden, Dorfgeschichten usw. an die Mitglieder vermitteln. Der 1. Titel: Das Brandjahr.
Der Vorstand informiert sich mehrmals zu Fragen des Denkmalschutzes und besucht Seminare mit der Landesbeauftragten Oktavia Zanger.
Mitgliederzahl: 168
1983
Das Filmteam Bernhard und Laurenz Grobusch, Josef Schlechtriem, Heinz Pilartz
und Heinz Jordans in Zusammenarbeit mit Willi Bäcker zeigt vor 300 Besuchern
den eigenen Film „Inden im Wandel der Zeiten“.
Nach langen und schwierigen Verhandlungen mit dem Rheinischen Landesmuseum kann die von Helmut Scheuer und August Höges konzipierte Ausstellung: „Die Franken in Inden“ gezeigt werden. Grundlage sind die bisher noch nie gezeigten Funde aus der fränkischen Grabung bei Lamersdorf aus dem Jahre 1960. Vor der Eröffnung übergibt der Verein den Bürgern der Gemeinde den Abguss eines römischen Grabfrieses aus Frenz; es steht heute noch vor dem alten Rathaus in Lucherberg. Die Besucherzahl erreicht mit 2.100 einen Rekord für unser kleines Museum. Ein kleiner Katalog erscheint als Begleitschrift.
Die Fotoausstellung „Bäuerliche Impressionen“ kann in den Räumen der Kreissparkasse in Jülich gezeigt werden.
Als Beitrag zum Lutherjahr erscheint das Jahrbuch von Goswin Flatten: „Als die Einheit zerbrach“. Den Einführungsvortrag in Inden hält Laurenz Grobusch im Saal Wolff in Inden.
Die Quartalsblätter beinhalten u.a.: Martinsfeuer in Pier / Wie der Urgroßvater wohnte / Fränkisches Kirchenwesen / Speisezettel unserer Vorfahren.
Mitgliederzahl: 205
1984
Zur Jahreshauptversammlung referiert Dr. Gaitzsch von der Außenstelle Hambach des Rhein. Amtes für Bodendenkmalpflege über „Funde an römischen Plätzen im Braunkohlerevier“.
Das Filmteam Laurenz Grobusch, Heinz Pilartz und Josef Schlechtriem zeigt in überfüllten Sälen in Altdorf: „Altdorf, die Geschichte meines Heimatdorfes und seiner Menschen“.
Die Rhein. Landwirtschaftliche Zeitung veröffentlicht Fotos aus unserem Archiv. In den Archäologischen Informationen der Deutschen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte setzt sich Helmut Scheuer in seinem Beitrag „Laien in der Archäologie“ mit seinen Erfahrungen im Geschichtsverein der Gemeinde Inden auseinander.
Der Altdorfer Film wird auf Video kopiert und zum Verkauf angeboten.
Ein Matronenstein aus dem 2. Jh.n.Chr., der mater hamavehis geweiht, in Altdorf um 1553 gefunden und lange vermisst, wird von Helmut Scheuer nach über 400 Jahren wiederentdeckt. Ein Abguss befindet sich in unserem Museum. Neolithische und fränkische Keramiktöpfe können ebenso als Repliken erworben werden.
Als Jahresgabe stellen Helmut Scheuer und Goswin Flatten einen 52-seitigen Wochenkalender mit historischen Fotos und 250 für die Geschichte unserer Dörfer wichtigen Daten zusammen.
Im November zeigen Laurenz Grobusch, Renate Xhonneux, Heinz Pilartz und August Höges eine Ausstellung „40 Jahre danach“. Hier finden sich Bilder und Dokumente aus den Tagen der Evakuierung, Zerstörung und Eroberung unserer Dörfer im Jahr1944.
In Neulohn zeigen wir den Film: „Stärker war die Kohle“.
Die Themen der Quartalsblätter: Bekämpfung des Räuberunwesens im 17.Jh. / Münzfund auf Burg Frenz / Kirchenrechnung Altdorf / Pierer Sagen.
Mitgliederzahl: 237
1985
Das Filmteam nimmt die Dreharbeiten im benachbarten Pattern auf, das bis 1971 zur Gemeinde Inden gehört hat.
Unser Mitglied Winand Griesen aus Pier stößt bei Bauarbeiten auf einen behauenen Stein mit Ornamenten. Über den Geschichtsverein kann das Rhein. Amt für Bodendenkmalpflege an ein umfangreiches fränkisches Gräberfeld herangeführt werden. Mitglieder des Geschichtsvereins begleiten die mehrmonatigen Ausgrabungen mit Dokumentation und Handarbeit. Es werden mehrere Matronensteine mit dem Namen ALUSNEHIS geborgen, der auch an anderen Stellen in Pier belegt ist.
Im Juni verstirbt unser Mitglied Clemens Offergeld, der unser Archiv aufgebaut und katalogisiert hat.
Zum 100. Gründungstag der Indener Ortsbauernschaft erscheint Goswin Flattens neues Buch: „Geschichten und Geschichte 1785-1985″.
Die Quartalsblätter enthalten die Themen: Wämme vrööjere e Hoon schlachdene von Hans Taxhet / Zwangsmühlen im Dingstuhl Pier-Merken / Windpapiermühle bei Schophoven / Redensarten / Holzschuhmacher.
Mitgliederzahl: 253
1986
In Altdorf lädt der Verein zu einem Treffen ein. Bilder werden gezeigt, alte
Briefe entziffert und über alte Zeiten gesprochen. Hier stößt Hubert Wolf zu uns, der als neuer, überaus eifriger Bearbeiter und Verwalter des Buch-, Dokument- und Zeitungsarchives gewonnen werden kann.
Das Fotoarchiv, in dem sich inzwischen über 3.500 historische Fotos angesammelt haben, verwaltet weiterhin Helmut Scheuer.
Die Gemeinde überlässt uns einen weiteren Raum im Obergeschoss der Grundschule Lucherberg.
1.000 Besucher zählen wir im Foyer des Jülicher Rathauses beim Erntedankfest mit der Ausstellung „Bäuerliche Impressionen“.
In Pier zeigt Helmut Scheuer einen Film über die Ausgrabungen in Pier und Dr. Winrich Schwellnuß referiert an Hand von Dias von Heinz Jordans über die dort gemachten Funde.
Am gleichen Abend wird unser neues Jahrbuch „Altvertrautes, neu gesehen“ vorgestellt. Es beschäftigt sich mit 4 Themen: Flurnamen von Inden / 125 Jahre Schule Schophoven / Wegekreuze und Kapellen der Gemeinde Inden / Haus Lützeler.
Heinz Jordans hält Dia-Vorträge über die Pierer Grabungen.
Die Themen der Quartalsblätter: Fränkisches Gräberfeld Pier / Wenn ons Katz Härebesöök kreet von Hans Taxhet / Windmühle in Pattern / Entlassungsurkunde vom Militärdienst 1783.
Mitgliederzahl: 260
1987
Die Gemeinde Inden beauftragt uns mit der Herstellung von 3 Dokumentarfilmen über die Dörfer Inden, Altdorf und Pier. Entsprechende Geräte werden zur Verfügung gestellt.
Im Oktober erscheint das zweite Buch von Laurenz Grobusch: „Heil dir im Siegerkranz“, die Kaiser- und Nachkriegszeit bis 1920 im Spiegel eines Indener Tagebuches.
Zum gleichen Termin erscheint die Chronik der ersten 10 Jahre des Geschichtsvereins, zusammengestellt von Helmut Scheuer.
Der Verein lädt die Arbeitsgemeinschaft der Geschichtsvereine des Kreises Düren zu deren 8. Treffen nach Lucherberg ein. Wir präsentieren das Museum und die Sonderschau „10 Jahre Geschichtsverein der Gemeinde Inden“ mit Plakaten, Veranstaltungen, Ausstellungen usw. den Vertretern von 15 Geschichtsvereinen und des Landschaftsverbandes.
Für das Jubiläum sind die Ausstellungsräume renoviert und umgestaltet worden. Ein Raum mit fränkischen Funden wird neu hergerichtet, dessen Mittelpunkt ein fränkisches Frauengrab aus Pier ist, von August Höges rekonstruiert und nachgebaut. Zur Eröffnung sind Vertreter von Rat und Verwaltung, der Landrat, der Direktor der Kreissparkasse und viele gute Freunde anwesend.
Vor der Grundschule Lucherberg errichten wir die Replik eines fränkischen Grabsteins aus dem 5. Jahrhundert n.Chr.
Die Quartalsblätter berichten über volkskundliche Plaudereien / Leben im ländlichen Raum / Nachteinsatz 1946 / Sütterlin-Schrift.
Mitgliederzahl: 285
1988
Unser Mitglied Marcel Perse MA, Archäologe und Museumsleiter in Jülich, hält den Vortrag „Als die Römer frech geworden, simserim, zogen sie nach Inden hin“.
Josef Schlechtriem führt mehrmals zwei der von ihm gedrehten Filme über Schweine schlachten und Brot backen vor, kommentiert in bestem Indener Platt von Metzgermeister Leo Erkens.
Das Filmteam dreht in Altdorf, Inden und Pattern.
Im Oktober bringt Renate Xhonneux eine Dokumentation der jüdischen Friedhöfe in Frenz und Pier in die Ausstellung „Jüdische Friedhöfe im Kreis Düren“ der Kreis-VHS in der Hauptschule Merödgen ein.
Mehrere Gruppen aus Köln und aus dem Kreisgebiet besuchen uns in Lucherberg. Daraus entsteht eine Ausstellung in der Realschule in Düren über die Umsiedlung.
Ein neues Angebot für Kinder wird von Renate Xhonneux entwickelt: die Herstellung von Werkzeugen, Schmuck und Schminke der Steinzeitmenschen. Mehrere Lehrer vermittelten ihren Klassen in unseren Räumen Heimatgeschichte.
Die Themen der Quartalsblätter: Der Flieger Erich Brammen / Marien-Kapelle in Frenz / Kurioses von Ackerbau und Spatzenköpfen des 18. Jahrhunderts / ein Altdorfer Tagebuch 1944-45
Mitgliederzahl: 302
1989
Im Mai wird Renate Xhonneux für ihre persönlichen Verdienste für den Verein, ihre Arbeiten über die Kleindenkmäler und die Dokumentation über die Juden in der Gemeinde Inden vom Landschaftsverband mit dem Rheinlandtaler ausgezeichnet. Sie ist die jüngste und dazu (Haus-)Frau, die je ausgezeichnet worden ist. Der Geschichtsverein ist stolz auf diese seltene Auszeichnung und betrachtet es auch als Anerkennung der Vereinsarbeit.
Im Herbst erhält unser Mitglied Josef Granrath aus Kinzweiler ebenfalls den Rheinlandtaler für seine Verdienste um seinen Heimatort.
Beim Jülicher Stadtfest erregt das von August Höges original nachgebaute erste mechanische Fahrrad von Franz Kurtz aus Pier Aufsehen.
Das Filmteam hält den Neuanfang im Umsiedlungsgebiet und die erste Taufe in der Notkirche auf Haus Lützeler fest.
Renate Xhonneux führt durch die Lamersdorfer und die Frenzer Kirche und deren Friedhöfe.
Heinrich Undorf, einer der Mitbegründer des Vereins, stirbt in Düren.
Zum Erntedankfest laden wir die Bevölkerung zu einem nostalgischen Nachmittag zum Thema „Wir und der Hunger“ in die Hauptschule Merödgen ein. Dokumente, Lebensmittelkarten, Schwarzmarkt mit Zigaretten und Kaffee „Schwarze Katze“, Rübenkraut und Rübenschnapsherstellung, Heckentabak, Care-Pakete, Sahnekuchen aus Kartoffeln, Wurst ohne Fleisch und selbst gebrannter Muckefuck versetzten die vielen Besucher in die Hungerjahre 1946/47 zurück. Ortsansässige Metzger und Bäcker bieten die nach Notrezepten hergestellten Ersatzleckerbissen feil. Das ist echt erlebte Geschichte. Das Filmteam Heinz Pilartz, Josef Schlechtriem und Laurenz Grobusch zeigen begleitend ihre Filme über Hausschlachtung und Brotbacken vor 550 Besuchern.
Das umfassende Buch von Renate Xhonneux „..denn tot sind nur die Vergessenen“ über die jüdischen Familien der Gemeinde Inden beinhaltet eine einmalige Dokumentation. Die 650 Exemplare sind bereits nach zwei Monaten vergriffen.
Helmut Scheuer wird zu einem von drei Sprechern für die Arbeitsgemeinschaft der Geschichtsvereine des Kreises Düren gewählt.
Themen der Quartalsblätter: Weihnachtsanzeiger 1910 / Hexenverfolgung im Jülicher Land / als der Bauernkaffee blühte / Poescheier.
Mitgliederzahl: 300
1990
Ein Film- und Diavortrag über das fränkische Gräberfeld in Pier und das Fürstengrab von Morken-Harff eröffnet des Jahresprogramm.
Renate Xhonneux startet die erste Radtour in unbekannte Winkel unserer Gemeinde.
Die Räume im Museum werden neu gestaltet und ziehen mit der Sonderausstellung „Altes Spielzeug“ (1880-1950) über 650 kleine und große Gäste an. Wir selber sind verwundert, wie viele einst heißgeliebte Spielzeuge Krieg und Evakuierung überstanden haben.
Über 300 Schüler aus den Schulen Lucherberg, Merödgen und Langerwehe erhalten durch Renate Xhonneux und Heinz Pilartz Unterricht im Museum mit dem Schwerpunkt Steinzeit.
Helmut Scheuer stellt den Bildband „Erinnerungen II“ mit 140 historischen Fotos aus der Zeit von 1880 bis 1990 (erster Abriss Indener Häuser) zusammen.
Der Verein ist beim Treffen der Geschichtsvereine in Düren und zum wiederholten Mal bei den „Deutzer Gesprächen“ des Landschaftsverbandes in Köln vertreten.
Bei den Kreiskulturtagen in Jülich berichtet Helmut Scheuer in einer Podiumsdiskussion über die Belange des Museums Inden-Lucherberg.
Eine große Gruppe der Jülicher Verkehrswacht erfährt in Geuenich und Haus Lützeler Interessantes aus der
Lokalgeschichte.
Als einer der ersten Geschichtsvereine der Region werden die Schrift-, Geschäfts- und Archivangelegenheiten durch eigene Computer erledigt. Davon versprechen wir uns eine wesentliche Verbesserung bei der Herausgabe neuer Bücher und bei der Archivierung.
Unsere Filme über Schlachten und Brot backen werden bei befreundeten Vereinen und bei der Caritas vorgeführt.
Das Filmteam macht Aufnahmen in Pattern, Inden, Altdorf und im Umsiedlungsgebiet Inden/Altdorf.
Die Quartalsblätter berichten über: Die Einwohner von Altdorf im Jahre 1801 / Reime und Verse, gesammelt bei der Spielzeugausstellung / Familienforschung / das romanische Taufbecken aus Geuenich
Mitgliederzahl: 310
1991
Im Anschluss an die Jahreshauptversammlung erfreut uns erstmals Josef Heinrichs aus Langerwehe mit seinen Gedichten in unserer Muttersprache.
Im April zeigen wir in Schophoven einen Film über „60 Jahre Feuerwehr Schophoven“. Gleichzeitig sind auch die Videofilme von Laurenz Grobusch und Heinz Pilartz über das Rübenkraut kochen und die Knolly-Brandy-Herstellung anno 1947 zu sehen.
In Linnich beteiligen wir uns an einer Podiumsdiskussion über die Lage in den Geschichtsvereinen.
Eine Busfahrt zum archäologischen Freilichtmuseum in Oerlinghausen bei Bielefeld vermittelt uns den plastischen Eindruck eines Rössener Hauses (um 3800 v.Chr.), welches dort originalgetreu nach den Funden in Lamersdorf aufgebaut worden ist.
Der Stadt Jülich können wir die bedeutende Steinzeitsammlung „Dengler“ aus Aldenhoven vermitteln. Der Verein hat das Recht, jederzeit die Sammlung auszuleihen und auszustellen.
Drei bedeutende Terracotta -Figuren und eine Holzskulptur, die einst als Geschenk von Prof. Dr. von Capitaine aus der Pierer Kirche an das Jülicher Hexenturmmuseum gegeben wurden, können durch die Nachforschungen von August Engel und Helmut Scheuer der Stadt Jülich zurück gegeben werden. Sie sind inzwischen als Dauerleihgaben im Ortsgeschichtlichen Museum und in der Pierer Pfarrkirche ausgestellt.
Im Kreishaus Düren beteiligt sich der Verein an einer Ausstellung über die Geschichtsvereine des Kreises Düren. Das Prunkstück ist das von August Höges nachgebaute erste mechanische Fahrrad von Franz Kurtz aus Pier.
Mehrere benachbarte Geschichtsvereine besuchen uns und Pattern, um sich mit den Problemen der Abbaggerung und Umsiedlung auseinander zu setzen.
Unser Archivar Hubert Wolf hat inzwischen über 2.000 Einzeldokumente in seinen Findbüchern aufgezeichnet.
In unserem Jahrbuch „Altvertrautes, neu gesehen“ Band 2, finden sich Arbeiten über: Wegekreuze und Kapellen / die Schlacht von Langensalza / Modellbau / Altdorfer Flurnamen / Pierer Skulpturen / Kinder schreiben Geschichte / römisches Tintenfass / Geuenicher Wappensiegel / mater-magna-Stein / römische Gewandfibel / romanisches Taufbecken aus Geuenich.
Themen der Quartalsblätter: Einwohner von Viehöven 1801 / Einwohner von Pier 1801/ Zwangsmühle in Frenz / Fischfang in der Inde.
Mitgliederzahl: 314
1992
Der Ausgrabungstechniker Ferdinand Schmidt aus Aldenhoven und Heinz Pilartz
stellen die von ihnen konzipierte Sonderausstellung „Geschichte der Werkzeuge“ vor. Sie basiert in der Hauptsache auf Werkzeugfunden der Aldenhovener Platte und reicht vom Faustkeil der Steinzeit über die ersten eisernen Werkzeuge bis hin zum modernen
Taschenrechner. Auch Steinbeile von den noch heute in der Steinzeitentwicklung
stehenden Menschen aus Papua-Neuguinea und anderen Gebieten sind zu bewundern. Die Besucher können viele Werkzeuge selber in die Hand nehmen.
Ein Videofilm unseres Filmteams zeigt begleitend das Fällen von Bäumen mit einer Steinaxt.
Helmut Scheuer hält den Filmvortrag „Archäologen über die Schulter geguckt“, Dr. Bernd Päffgen referiert über Ausgrabungen in Pattern.
Der Arbeitskreis der Geschichtsvereine gibt zum Thema „jüdische Geschichte“ eine Unterrichtsmappe für Schulen der Sekundarstufen I und II heraus, woran auch Renate Xhonneux mitarbeitet.
Das letzte Quartalsblatt verabschiedet sich nach11 Jahrgängen, bedingt durch die Umsiedlung der Redakteurin und deren Wiedereinstieg in die Berufstätigkeit. Die Themen: Kinderreime / Bevölkerung von Lucherberg 1801 / Kleider machen Leute / Gedenkstätte Geuenich.
Mitgliederzahl: 320
1993
Der Tod unseres Ehrenvorsitzenden Goswin Flatten hat uns alle tief betroffen. Seine Verdienste um die Geschichte seiner Heimat, seine umfangreichen Veröffentlichungen, seine Vorträge und sein Einsatz für seine Mitmenschen bleiben uns allen unvergessen. Mit ihm ist ein Stück altes Inden gestorben.
Unser Mitglied Hans Taxet gestaltet mit 370 Fotos die Ausstellung „Die Inde von der Quelle bis zur Mündung“. Eine großartige Komposition, die in 40 Jahren Dokumentation entstanden ist. August Höges und Werner Hoersch gestalten dazu ein großes Modell der letzten 7 Kilometer des Indelaufs. Wir verzeichnen über 700 Besucher.
Josef Heinrichs ist der Autor unseres ersten Gedichtbandes „Det on dat, on alles op Platt“. Die erste Auflage von 1.000 Stück seiner einmaligen, lebensnahen Gedichte ist schon bald vergriffen; eine 2. und 3. Auflage folgen, sind aber auch schon bald nach ihrem Erscheinen vergriffen.
Helmut Scheuer führt im Sitzungssaal des Rathauses seinen Film über die Feier „750 Jahre Inden in der Schweiz“ vor. Eine Delegation von Rat, Verwaltung, Rheinbraun und des Geschichtsvereins waren Gäste in der Schweiz.
Unser Mitglied Dr. Rudolph Kuper erhält den Archäologiepreis der Stiftung zur Forschung im Rheinischen Braunkohlerevier, der erstmals vergeben wird.
Das Schicksal der Umsiedlung trifft nun auch den Geschichtsverein. Da die Grundschule in Lucherberg mehr Raum benötigt, müssen wir umziehen. Die Verhandlungen mit der Gemeinde bzw. der Rheinbraun ziehen sich bis in den Spätherbst hinein. Mit dem Abschluss des Vertrages zwischen Gemeinde und Geschichtsverein erhalten wir eine neue Bleibe im Obergeschoss des alten Rathauses Lucherberg. Das alte Museum zählte in den13 Jahren seines Bestehens mehr als 20.000 Besucher!
Mitgliederzahl: 319
1994
Die vollständige Renovierung der ersten Etage des alten Rathauses nimmt die Aktiven voll in Anspruch. Über 2.500 Arbeitsstunden leistet die „Rentnerband“, bestehend aus August Höges, Heinz Pilartz und Helmut Scheuer, und rund 10.000,00 DM aus Vereinsmitteln werden investiert. Die Hauptlast der Arbeiten liegt bei dem handwerklichen Allroundtalent August Höges, der jede noch so komplizierte Idee seiner Mitstreiter umgehend in handwerkliche Realität umsetzt. Ein wirklicher Könner!
Unser neues Museum gliedert sich in eine steinzeitliche (Heinz Pilartz), eine römische und eine fränkische Abteilung (August Höges, Helmut Scheuer). Die vielen Modelle von August Höges bilden auch heute noch einen besonderen Aspekt unserer Ausstellung.
Helmut Scheuer wird an seinem 72. Geburtstag für seine langjährigen und vielseitigen Verdienste vom Landschaftsverband Rheinland mit dem Rheinlandtaler ausgezeichnet. Er versteht dies auch als Anerkennung für die umfangreichen Aktivitäten des Geschichtsvereins der Gemeinde Inden.
Die Gemeinde Inden gibt eine Broschüre heraus, in der alle Ortschaften einzeln vorgestellt werden. Den historischen Textteil übernimmt Renate Xhonneux.
Als Ersatz für die Quartalsblätter erscheinen nun halbjährlich die „Mitteilungen“ über Termine, Veranstaltungen, Vorträge, usw.
Mitgliederzahl: 311
1995
Anlässlich der Jahreshauptversammlung im Museum erfahren wir von Wilfried Moll aus Jülich in einem Dia-Vortrag viel Wissenswertes über „Flora und Fauna an Inde und Rur.“
Am 30. April können wir nach langer Pause unsere Freunde im „Ortsgeschichtlichen
Museum“ Inden-Lucherberg begrüßen. Zur Eröffnung präsentieren wir Erinnerungsstücke aus alten Zeiten, angefangen beim Hochzeitsfrack von 1889 über Großmutters Küchengerät bis zum Brautkleid von 1947. Alltagsgegenstände aus Haus und Werkstatt, Briefe, Bücher, Fotos und lieb gewordene Andenken vermitteln über mehrere Wochen einen Hauch von Nostalgie. Rudi Köditz zeigt gleichzeitig in einer anderen Abteilung des Museums seine Sammlung von Fossilien aus der Braunkohle.
Das Museum präsentiert als Dauerausstellung ausschließlich archäologische Funde aus unserer Gemeinde: Mittel- und Jungsteinzeit, Latène-Zeit, Römer, Franken und Mittelalter.
Die umfangreiche römische Metallsammlung von Guido Pohl kann als Dauerleihgabe eingebracht werden. Das Stadtgeschichtliche Museum Jülich stellt die Pierer Kirchenskulpturen als Leihgabe zur Verfügung.
Die einzigartige Vielfalt der archäologischen Funde sind in keinem Museum des Kreises Düren in so kompakter Form zu finden. Es ist ein spezielles Museum mit Geschichte zum Anfassen geworden. Kein Besucher wird allein gelassen. Die Mitarbeiter des Vereins stehen jederzeit für Erklärung und Begleitung bereit. Betonen möchten wir, dass das Museum ohne staatliche Zuschüsse aufgebaut, betrieben und unterhalten wird. Dabei danken wir der Gemeinde Inden, die uns die Räume zur Verfügung stellt.
Erstmals beteiligen wir uns gemeinsam mit der Gemeinde am „Tag des offenen Denkmals“. Im September wird die St. Helena Kapelle in Vilvenich dem interessierten Publikum geöffnet. Die Organisation liegt in den Händen von Renate Xhonneux.
Anlässlich des 50-jährigen Bestehens der „Jülicher Nachrichten“ stellt der Geschichtsverein eine funktionsfähige Knolly-Brandy-Anlage aus der Veranstaltung „Wir und der Hunger“ in der Sparkasse Jülich auf.
Beim Jahrestreffen der Geschichtsvereine des Kreises Düren hält Helmut Scheuer einen Vortrag über den Braunkohletagebau und die Umsiedlung.
Der Band 3 von „Altvertrautes, neu gesehen“ enthält Beiträge über das neu gestaltete Museum / archäologische Untersuchung im Umsiedlungsort / Adressbuch Inden und Altdorf 1898 / Genealogie und Auswanderung der Familie Judden-Jurden / römische Weihesteine / NS -Dokumente / das Bahnhaus bei Viehöven.
Mitgliederzahl: 309
1996
Zwei große Ausstellungen bilden die Höhepunkte unseres Museumsjahres: Unsere Mitglieder Dr. Rudolf Nehren und Dr. Martin Volland vom Institut für Ur- und Frühgeschichte der Uni Köln zeigen „Die Urgeschichte des Indetals in neuem Licht“.
Entdeckungen aus der Altsteinzeit und der vorrömischen Metallzeit im Bereich der Inden-Altdorfer Talaue erbrachten für die Fachwelt neue Erkenntnisse aus der Besiedlung unserer Heimat vor 100.000 Jahren. Ein 55-seitiger Ausstellungskatalog erscheint dazu.
Die Zweite Ausstellung gestaltet unser Mitglied Hermann Offergeld aus Lucherberg mit seiner Sammlung von 210
Feuerwehrhelmen, 440 Feuerwehrabzeichen und 250 Fahrzeugmodellen. 2.600 Gäste besuchen die beiden Ausstellungen.
In Zusammenarbeit mit der Gemeinde organisiert Renate Xhonneux wiederum den „Tag des offenen Denkmals“. 400 interessierte Besucher werden von unseren Mitgliedern durch das Rittergut Müllenark bei Schophoven geführt.
Paul Wagner M.A. von der Außenstelle Wollersheim des Rhein. Amtes für Bodendenkmalpflege berichtet über die neuesten Funde in Jülich und Zülpich.
Die Unterstützung unseres Archivs wird für mehrere Studienarbeiten erbeten und natürlich gewährt, ist dies doch eine unserer Aufgaben.
Wertvolle Dokumente für Sonderausstellungen im Haus der Geschichte in Bonn werden von uns ausgeliehen. Für das Museum stiftet Helmut Scheuer einen originalen Faustkeil aus der Zeit der Neandertaler, gefunden in der Talaue zwischen Inden und Altdorf.
Egon Weber und Heinz Jordans stellen im Ratssaal des Rathauses in Inden/Altdorf ihren Film „ Inden – letzte Tage“ an zwei Abenden vor. Der Videofilm findet bei der umgesiedelten Bevölkerung große Resonanz als Erinnerung an eine unvergessene Heimat.
Renate Xhonneux und Helmut Scheuer werden Mitredakteure für das auf privater Ebene wieder erscheinende Jahrbuch des Kreises Düren. Darin zu lesen auch ein Artikel über das Ortsgeschichtliche Museum in Inden-Lucherberg.
Dr. Wolfgang Herborn aus Bonn referiert bei der Jahreshauptversammlung im Museum über die Heiligenverehrung am Niederrhein.
Mitgliederzahl: 309
1997
Anlässlich der Jahreshauptversammlung liest Eva Behrens-Hommel aus ihrem Buch „Sagen und Überlieferungen aus dem Jülicher Land“.
Helmut Scheuer hält in Jülich einen Film- und Dia-Vortrag über die Matronensteine aus Pier und Altdorf.
Im Mai machen wir eine Fahrradtour durch die Gemeinde, besuchen Kapellen, Wegekreuze, den jüdischen Friedhof bei Pier, Gut Müllenark und fahren zur Indemündung. Vorbereitet haben die Tour Frank Bertrams und Renate Xhonneux.
Völlig überraschend trifft uns alle der plötzliche Tod von August Höges Ende Mai. Er war Mitbegründer, Beiratsmitglied und 16 Jahre lang Schatzmeister. Sein großes handwerkliches Können, von dem heute noch seine zahlreichen Modelle und vieles andere im Museum zeugen, seine ganze Freizeit brachte er in „seinen“ Verein ein. Er war immer und überall bereit, neue Aufgaben anzupacken und zu bewältigen. Wir vermissen seine Freundschaft sehr.
Zum „Tag des offenen Denkmals“ im September werden in Zusammenarbeit mit der Gemeinde kurz vor ihrer
Schließung die katholischen Kirchen St. Clemens in Inden und St. Pankratius in Altdorf wie auch die evangelische Kirche in Inden, die schon ausgeräumt ist, ein letztes Mal für Besucher geöffnet. Eine umfangreiche Schrift zur Geschichte der Gotteshäuser, vorbereitet von Britta Enneper, Dagmar Leonards und Renate Xhonneux, steht den über 1.000 Besuchern zur Verfügung.
Für das Museum erwerben wir wertvolle Ergänzungsstücke zur Hallstattzeit wie Töpfe, einen Napoleonshut, eiserne Speerspitzen, Tüllenbeile und die archäologisch einzigartige römische Seepferdchenfibel aus der Indener Talaue.
Ziel einer Busfahrt im Juni ist das Neandertal-Museum bei Mettmann.
Als Gastreferentin beim Heimat- und Geschichtsverein Eilendorf berichtet Renate Xhonneux im November über die „Geschichte und Umsiedlung von Altdorf und Inden“. Das Thema ist im Mai bereits durch eine Wanderung vor Ort vorbereitet worden; Titel: „Begegnung mit einem sterbenden Dorf“.
Zum Jahresende werden zwei Jubiläen in einer Sonderschau vorgestellt: „ 25 Jahre Gemeinde Inden – 20 Jahre Geschichtsverein“, konzipiert von Britta Enneper und Helmut Scheuer. Bei der Ausstellungseröffnung betonen Bürgermeister Willi Wolff, Gemeindedirektor Manfred Halfenberg und der Vorsitzende Helmut Scheuer die außerordentliche gute Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde Inden und dem Geschichtsverein.
Das Jahrbuch „Altvertrautes, neu gesehen“ Band 4, wird August Höges gewidmet. Es enthält Beiträge über: 25 Jahre Gemeinde Inden / Wallfahrtspfennige aus Geuenich / die römische Sammlung Pohl / Prof. Bernhard Bardenheuer aus Lamersdorf / die Entwicklung Indens anhand topographischer Karten / die Geschichte der Frenzer Kirche / Auswanderungen nach Amerika / Braunkohleabbau in der Lausitz.
Im Jubiläumsband zum 100. Geburtstag des Dürener Geschichtsvereins berichtet Helmut Scheuer von den besonderen Aufgaben und Problemen unseres Geschichtsvereins.
Altbürgermeister Willi Wolff überlässt dem Archiv seine Sammlung von Karnevalsorden aus allen Dörfern unserer Gemeinde, die Rheinbraun AG stiftet dazu die Wandvitrinen.
Unser Mitglied Ferdinand Schmidt aus Aldenhoven wird für seine archäologischen Arbeiten mit dem Rheinlandtaler ausgezeichnet.
Mitgliederzahl: 317
1998
Das Jahr beginnt mit einem Generationswechsel im Vorstand: Helmut Scheuer scheidet
auf eigenen Wunsch aus Altersgründen aus. 21 Jahre Vorstandsmitglied, davon 17
Jahre als Vorsitzender seien genug, um jüngeren vor Ort Platz zu machen, meint er. Der neue Vorstand besteht aus Renate Xhonneux, Vorsitzende, Matthias Hahn stellvertretender Vorsitzender, Britta Enneper, Schriftführerin, Hubert Schleipen, Schatzmeister. Damit hat sich der Vorstand mit einem Durchschnittsalter von 61 Jahren auf durchschnittlich 38 Jahre verjüngt. Helmut Scheuer wird für seine Verdienste um den Verein zum Ehrenvorsitzenden gewählt.
Im März stirbt Leo Erkens aus Inden, langjähriges Beiratsmitglied und auch ein „Mann der ersten Stunde“.
Im Rahmen der Landesgartenschau in Jülich ist unser Museum vertreten. Renate
Xhonneux bietet Einführung in die Steinzeit speziell für Kinder, Ferdinand Schmidt schlägt Feuer aus Steinen. Ein 2 m hoher „Neandertaler“ als Symbol unseres Museums grüßt die Besucher vor der Nordbastion.
Die diesjährige Radtour bereiten wieder Frank Bertrams und Renate Xhonneux vor. Sie führt zum Schloss Hambach.
Zur 1125 Jahrfeier von Pier stellt der Geschichtsverein Ausstellungsstücke zur Verfügung.
Unsere Filme über Ernte, Brot backen und Hausschlachtung werden in Jülich vorgeführt.
Eine Fahrt zum Haus der Geschichte in Bonn machen wir im Sommer.
Als Gast der evangelischen Erwachsenenbildung des Kirchenkreises Jülich hält Renate Xhonneux im evangelischen Gemeindezentrum in Inden/Altdorf den Diavortrag über die Geschichte und Umsiedlung der Orte Inden und Altdorf.
Nach fast 13-jähriger Arbeit haben Heinz Pilartz und Josef Schlechtriem ihren Film „Erinnerungen an Pattern“ fertiggestellt und in Neu-Pattern vorgeführt. Die Besucher im überfüllten Saal im „Haus Pattern“ sind von ihren Gefühlen und Erinnerungen überwältigt.
Der „Tag des Denkmals“ wird wiederum in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde Inden von Renate Xhonneux vorbereitet. Diesmal werden trotz kaltem, stürmischen Wetters in Haus Pesch und auf dem Bonsdorfer Friedhof über 300 Besucher gezählt.
Im Museum wird ein neuer Archivraum eingerichtet.
Mitgliederzahl: 320
1999
Im Anschluss an die Jahreshauptversammlung, diesmal in der Gaststätte Köhne in Pier, zeigt Matthias Hahn „Bilder aus Pier“ in Form von Dias einem lebhaft in die Diskussion einsteigenden Publikum.
Der Film über Pattern wird auch in Inden mit großem Erfolg vorgeführt.
Im März eröffnen wir die Ausstellung „Wo Späne fliegen“ vor einem großen Publikum.
Nach über zwei Jahren zäher Verhandlung und Beschaffung von Sponsorengeldern kann Helmut Scheuer die überaus wertvolle Sammlung von mehr als 500 holzbearbeitenden Werkzeugen von Ferdinand Schmidt aus Aldenhoven für den Geschichtsverein erwerben und ausstellen.
Renate Xhonneux leitet einen Besuch zu den jüdischen Friedhöfen bei Frenz und Pier.
Frank Bertrams und Artur Lotz bereiten diesmal die Radtour vor, bei der wir Schloss Merode und die Nikolaus Kapelle in Geich besuchen.
Als Gast bei den Familiensonntagen im Töpfereimuseum in Langerwehe bietet Renate Xhonneux im Juni an zwei Sonntagen das Bastelthema „steinzeitlicher Schmuck und Schminke“ an. Das Angebot findet regen Zuspruch bei rund 120 Kindern.
Zum „Tag des Denkmals im September“ werden die Ausgrabungen in der Kirche St. Clemens in Inden in Zusammenarbeit mit den Archäologen des Rhein. Amtes für Bodendenkmalpflege, Außenstelle Titz-Höllen, über 1.100 Besuchern gezeigt.
Im September ist die Jugend- und Familienwandergruppe des Eifelvereins Eschweiler zu Gast im Museum. Einen Nachmittag lang fertigen hier Kinder und Erwachsene unter Anleitung von Hubert und Monika Schleipen sowie Renate Xhonneux Schmuck und Schminke wie in der Steinzeit.
Ebenfalls im September erscheint die Rheinbraun-Dokumentation „Die Umsiedlung von Altdorf und Inden“, für die Renate Xhonneux den Artikel über die geschichtliche Entwicklung der beiden Orte geschrieben hat.
Als Gast der evangelischen Erwachsenenbildung des Kirchenkreises Jülich im evangelischen Gemeindezentrum in Inden/Altdorf berichtet Renate Xhonneux im November in einem Dia-Vortrag über „Schicksale – die jüdischen Familien in der Gemeinde Inden“.
Ein neues Projekt wird in Angriff genommen: Unter dem Arbeitstitel „Tagebuch eines Jahrhunderts“ werden die Zeitungsmeldungen über die Dörfer der heutigen Gemeinde Inden von 1901-2000 gesammelt. Die Bearbeitung ist außerordentlich zeitaufwendig, da 100 Jahrgänge Tageszeitungen in Jülich (Inden, Altdorf), in Düren (Frenz, Lamersdorf, Lucherberg, Pier und Schophoven) und in Köln (Westdeutscher Beobachter) gelesen und notiert werden müssen. Diese Aufgabe teilen sich Marie-Claude Gröper und Helmut Scheuer. Irgendwann in absehbarer Zukunft wird das Thema als Jahrbuch veröffentlicht.
Das Jahrbuch „Altvertrautes- neu gesehen“ Band 5 enthält Beiträge über den Beginn des Braunkohleabbaus um Lucherberg / Brikettfabrik Lucherberg / Pfarrer von Lamersdorf 1515 / Entwicklung von Pier und Schophoven an Hand topographischer Karten / Handel, Handwerk, Gewerbe in Inden / Prof. Dr. Karl Delahaye.
Mitgliederzahl: 292
2000
Nach der Jahreshauptversammlung im evangelischen Gemeindezentrum in Inden/Altdorf hält Laurenz Grobusch einen Dia-Vortrag über „Schienenwege in der Gemeinde Inden“ und zeigt den Film „Letzte Fahrt der Eisenbahn von Weisweiler nach Jülich 1983″.
Im April bieten wir in Zusammenarbeit mit den Archäologen des Rhein. Amtes für Bodendenkmalpflege, Außenstelle Titz-Höllen, und der Gemeinde Inden nochmals einen Besuch in der Kirche St. Clemens in Inden an. 520 Besucher nutzen die Chance, einen letzten Blick in die Kirche und die dort laufenden Ausgrabungen zu werfen; St. Clemens wird im Juni abgerissen.
Auf Einladung der Vereinigung für Kultur, Heimatkunde und Geschichte im Göhltal in Kelmis/Neu-Moresnet zeigt Renate Xhonneux dort im April den Dia-Vortrag „Geschichte und Umsiedlung von Altdorf und Inden“.
Die für Ende Mai vorgesehene Radtour zum Bergbaumuseum nach Aldenhoven wird wegen Sturmböen spontan in eine Autotour umgewandelt.
Der Juni sieht uns aber wieder auf dem Rad. Diesmal ist die Röthgener Burg in Eschweiler unser Ziel. Artur Lotz hat die Tour vorbereitet.
Frank Bertrams beginnt damit, für den Inhalt unserer umfangreichen Bibliothek eine Datenbank anzulegen. Diese sehr aufwändige Arbeit wird einige Jahre seiner Zeit beanspruchen.
Im Sommer besucht eine Kindergruppe im Rahmen der Ferienspiele der Pfarre St. Clemens und St. Pankratius unser Museum und bastelt unter Anleitung von Renate Xhonneux steinzeitlichen Schmuck und die dazu passende Schminke.
Auf Einladung der evangelischen Erwachsenenbildung des Kirchenkreises Jülich zeigt Josef Schlechtriem im evangelischen Gemeindezentrum in Inden/Altdorf die Filme „Koa- Auß“ (Ernte zu Großvaters Zeiten) und „Hausschlachtung“. In der Filmpause können die Zuschauer ausprobieren, mit einem Dreschflegel zu arbeiten.
In bewährter Zusammenarbeit mit der Gemeinde Inden bereitet Renate Xhonneux den „Tag des offenen Denkmals“ im September vor. Die in privater Eigenleistung der Familien Quast und Breuer von Grund auf renovierte Mühle von Müllenark wird von 1.000 Besuchern regelrecht überschwemmt.
Ein neues Museumskonzept wird in die Testphase geschickt: Wir legen eine Sommerpause von Juli bis September ein. In der Zeit von Oktober bis Juni dagegen ist das Museum einmal monatlich geöffnet (2. Sonntag im Monat). An diesen offenen Sonntagen präsentieren wir kleinere Ausstellungen, Projekte oder auch Vorträge, die neben der ständigen archäologischen Ausstellung wieder mehr Leben in das Museum bringen. Arbeitstitel: „Museum aktiv“.
Am Museumssonntag im Oktober präsentieren wir „Eine Reise in die Steinzeit“ – ein Projekt der Klasse 4a der Grundschule Inden/Altdorf und bieten ebenfalls das bewährte Bastelprogramm an.
Eine Busfahrt nach Xanten entführt uns Ende Oktober in die Welt der Römer.
An den Museumssonntagen im November und Dezember zeigen wir großformatige Fotos von den Abbrüchen der drei Kirchen in Inden und Altdorf , aufgenommen von Bernhard Grobusch, Josef Offergeld und Stefan Xhonneux. Die Kirchenmodelle von August Höges runden die Ausstellung ab.
Mitgliederzahl: 290
2001
Im Februar stirbt unser langjähriges Mitglied Bernhard Grobusch. Von Anfang an war er einer der Aktiven in den Bereichen Foto und Film. Ungezählte Abzüge und Dias fertigte er in ebenso ungezählten Arbeitsstunden für unsere Arbeit. Seine Unterstützung, aber vor allem sein stets freundliches Wesen werden wir sehr vermissen.
Auf Einladung des Vereins der Orchideenzüchter in Essen hält Renate Xhonneux im Februar dort den Dia-Vortrag „Geschichte und Umsiedlung von Altdorf und Inden“.
Im Anschluss an die Jahreshauptversammlung im März zeigt Heinz Jordans seinen Film „1300 Jahre Patrozinium St. Clemens“.
Durch Brandschutzauflagen bedingt werden im Museum umfangreiche Um- und Restaurierungsarbeiten vorgenommen und verschiedene Räume umgestaltet.
Im Programm „Museum aktiv“ erläutert Hartmut Albrecht aus Stolberg im April seine Überlegungen zur Suche nach Cäsars Legionslager „Aduatuca“ an Hand eines Dia-Vortrages.
Dank dem jungen Team Guido Schlechtriem und Stefan Xhonneux ist der Geschichtsverein, das Museum und alle Aktivitäten im Internet unter www.geschichtsverein-inden.de zu erreichen. Im so genannten „Wintergarten“ des Museums haben die beiden einen Internetanschluss installiert, der jedem Besucher kostenlos zum Surfen in der Geschich
te zur Verfügung steht. Die Vorstandsmitglieder sind jetzt auch über e-mail erreichbar.
Dr. Bernd Päffgen vom Rhein. Amt für Bodendenkmalpflege referiert im Mai im Ratssaal des Rathauses in Inden/Altdorf über „Neue Archäologische Grabungen im Vorfeld des Tagebau Inden“.
Ebenfalls im Mai fahren wir mit dem Bus zum Industriemuseum „Tuchfabrik Müller“ nach Euskirchen-Kuchenheim.
Ende August radeln wir in drückender Hitze entlang des Wehebaches nach Schevenhütte. Hans Taxhet begleitet uns und gibt fachkundige Erläuterungen zu allen markanten Plätzen entlang der Route. Diese Tour ist die Vorbereitung auf die zweite große Ausstellung von Hans Taxet „Die Wehe – von den Quellen bis zur Mündung“, die Ende September eröffnet wird. Die Ausstellung zeigt auf rund 600 Fotos Flora, Fauna und Geschichte von Raffelsbrand bis hinunter nach Lamersdorf.
Im evangelischen Gemeindezentrum in Inden/Altdorf hält Britta Enneper einen Dia-Vortrag über die evangelischen Kirchen im Jülicher Land.
Zum „Tag des offenen Denkmals“ öffnen wir in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Inden und der Pfarre Zur unbefleckten Empfängnis Mariens in Pier im September nochmals die St. Helena Kapelle in Vilvenich. Die Vorbereitung liegt in den Händen von Matthias Hahn. Er macht es möglich, verschiedene frühere Ausstattungsgegenstände aus dem Bistumsmagazin für diesen Tag auszuleihen, darunter als besondere Attraktion eine Helena-Statue aus dem 13. Jahrhundert.
Das Konzept des aktiven Museums mit stets wechselnden Angeboten an alle Altersgruppen hat sich bewährt und wird fortgesetzt.
Als Vorbereitung auf unser Jubiläum stellen wir die Museumssonntage bis Mai 2002 jeweils unter ein römisches Thema. Wir beginnen im Dezember mit einem „Römischen Krämermarkt“, wo Repliken römischer Handelswaren und einschlägige Literatur, aber auch Glühwein und Adventsplätzchen angeboten und begeistert aufgenommen werden.
Zur Barbara-Feier des Tagebau Inden im Dezember hält Renate Xhonneux einen Folien-Kurz-Vortrag über „200 Jahre Braunkohlenabbau und die Brikettfabrik Lucherberg“.
Als 19. Jahrbuch wird kurz vor Jahresende der Gedichtband „Ernst und Heiter, eine Fahrt durchs Leben“ im Ratssaal in Inden/Altdorf vorgestellt. Das Buch enthält 195 Gedichte von Matthias Parting aus Inden, der die Lebenserfahrungen bodenständiger Menschen in Versform gebracht hat.
Mitgliederzahl : 285
2002
Am Museumssonntag im Januar zeigt Frank Wiesenberg die Herstellung von Wachstafeln, den „römischen Notizblöcken“, Boris Burandt erläutert die lateinische Schrift und Sprache.
Im Anschluss an die Jahreshauptversammlung im März im Museum zeigt Renate Xhonneux den Folien-Vortrag „200 Jahre Braunkohlenabbau und die Brikettfabrik Lucherberg“.
Walter Frantzen und Walter Wenning führen am Museumssonntag im März die Besucher in die Welt der römischen Töpferkunst ein. Kinder können sich selbst ein funktionsfähiges Öllämpchen töpfern.
Für zwei Besuchergruppen von je 50 Personen aus Aachen und Düren, die mit Bustouren die Umgebung erkunden, erläutert Renate Xhonneux im März die Thematik „Tagebau und Umsiedlung“ .
Attraktion des Museumssonntages im April ist ein Dia-Vortrag von Dr. Britta Hallmann zum Thema „Römische Landwirtschaft in einer villa rustica“.
Ende April führt die von Hans Albers vorbereitete Bustour zur Römervilla „Am Silberberg“ nach Ahrweiler und das Naturschutzzentrum Nettersheim.
Die Vorbereitungen für das Jubiläum laufen auf Hochtouren: Mit den bei einem Besuch des Vorstandes beim Römerfest in Xanten im Sommer 2001 ausgesuchten Gruppen werden Verträge gemacht. Es gilt Sponsoren für das Fest zu überzeugen, Mitstreiter zu finden, Genehmigungen einzuholen, Zelte zu leihen, Essen und Trinken zu sichern, Einladungen zu schreiben, Öffentlichkeitsarbeit zu machen, tausend Kleinigkeiten zu koordinieren, Ideen in letzter Minute in die Tat umzusetzen – so vieles, was sowieso nachher keiner sieht. Eine Gruppe unserer aktiven Männer baut fleißig an dem Modell der großen römischen Villa, die bei Altdorf ausgegraben wurde. Hedi Lotz, Karina Lakeberg, Monika Schleipen, Ingrid Fabrizius und Renate Xhonneux sind derweil mit der Herstellung von 40 Römerkostümen beschäftigt. Das bedeutet: die gespendeten Bettlaken waschen, färben, nähen und anprobieren. Seit Februar rattern jeden Montagabend im Museum die Nähmaschinen.
In der Hauptschule Inden haben inzwischen unter der Leitung der Lehrerin Barbara Brüsselbach die Proben für das Theaterstück „Asterix und die Indener“ begonnen; das Stück hat Ingrid Thiel aus Jülich geschrieben. Der Kinderchor des Pfarrverbundes Inden unter der Leitung von Ralph Lövenich hat ebenfalls mit den Proben begonnen.
Mit einem Filmvortrag am 12. Mai über die Römer in Germanien beenden wir die Museumssonntage und bereiten uns auf das große Jubiläumsfest im Juni vor.
Höhepunkt des gesamten Jahres ist der „römische Jahrmarkt“ am 15. und 16. Juni auf dem Driesch in Inden/Altdorf. Bei wunderschönem Wetter kommen schätzungsweise rund 6.500 Besucher auf den Driesch. Allein zum Festkommers kommen 400 Gäste. Das Rahmenprogramm für diesen Festakt gestalten die Kinder der Hauptschule mit dem Theaterstück und der Kinderchor.
Erstmalig überreichen wir Ehrenurkunden für 25-jährige Mitgliedschaft und Ehrennadeln mit silbernem Kranz.
Als Dankeschön erhalten alle Aktiven und die beteiligten Kinder des Theaterstücks eine Videocassette vom Fest, aufgenommen und zusammengestellt von Peter Rosarius.
Unser Modell der römischen Villa von Altdorf ist im Juli beim „Tag der Archäologie“ des Landschaftsverbandes in der Außenstelle Titz-Höllen ein Publikumsmagnet.
Mit einem Grillfest für alle aktiven „Römer“ endet die Sommerpause im Oktober. Am Museumssonntag zeigen wir den Film des Jubiläumsfestes von Peter Rosarius.
Themen „Museum aktiv“: im November Dia-Vortrag von Renate Xhonneux „Die jüdischen Friedhöfe Pier und Frenz“; im Dezember ein Vortrag von Dr. Wolfgang Herborn über die „Nikolausverehrung im Rheinland“.
Mitgliederzahl: 282
2003
Im Anschluss an die Jahreshauptversammlung hielt Hans Albers vor 30 Zuhörern einen Einführungsvortrag zu der anstehenden Ausstellung über Fossilien.
Das große Thema des Frühjahresprogramms 2003 war die Ausstellung FOSSILIEN von Hans Albers. Rund 300 Besucher kamen ins Museum und ließen sich von Hans Albers in die Welt der versteinerten Pflanzen und Tiere entführen. An allen 8 Sonntagen zeigte er den Besuchern verschiedene Themen zur Sammlung und Bestimmung der Fossilien.
Teil der Fossilienausstellung war auch die Busfahrt „Spurensuche“ am 17. Mai zu einem Steinbruch bei Maastricht. 57 Personen suchten – und fanden – im weichen Mergel des Steinbruches versteinerte Reste von Meerestieren.
Während der Sommerpause besuchte im Juli 2003 eine Familie aus Salzburg den Verein auf der Suche nach Spuren eines Verwandten, der im November 1944 in unserer Gegend gefallen war. Wir fanden das Grab auf dem Ehrenfriedhof in Kirchberg.
Im Rahmen der Ferienspiele der KOT, der „kleinen offenen Tür“, des Pfarrverbundes Inden, besuchten im August 40 Kinder mit ihren Betreuern das Museum. Wir stellten gemeinsam Schmuck und Schminke wie in der Steinzeit her.
Die Sommerpause des Vereins endete mit dem „Tag des Denkmals“, zu dem wir eine Radtour angeboten hatten. Wenn auch an der Fahrt zum Kloster Wenau, durch den Kammerbusch und zur alten Kirche Langerwehe nur 6 Personen teilnahmen war es trotzdem ein erlebnisvoller Tag bei wunderschönem Wetter.
Aus dem Programm „Museum aktiv“ boten wir am 12. Oktober einen Vortrag von Dr. Eberhard Graffmann aus Jülich „Orts- und Flurnamen“ für 20 Zuhörer.
Am 9. November faszinierte der Vortrag von Barbara Scheidt aus Jülich „Das römische Jülich“ 28 Zuhörer.
Für den 29. November (1. Advent) hatten wir eine Busfahrt nach Köln angeboten und den Besuch der Ausgrabungen unter dem Kölner Dom. Die 40 verfügbaren Plätze waren nach 3 Tagen ausgebucht. An der daraufhin kurzfristig organisierten 2. Fahrt am 6. Dezember mit gleichem Ziel nahmen nochmals 20 Personen teil.
Am Museumssonntag 14. Dezember zog Franz-Josef Linnartz aus Frenz mit einem Vortrag aus seinen Büchern „Von mir zu dir – Saache zom laache on nohdenklich maache“ 20 Zuhörer in seinen Bann.
An den Museumssonntagen 11. Januar und 8. Februar 2004 fragten wir um Hilfe an bei der Beschriftung von unbekannten Fotos aus unseren Archiv. An beiden Sonntagen kamen jeweils rund 60 hilfreiche Besucher, so dass wir dieses Angebot auf den 14. März erweitert haben. (wieder 50 Besucher)
25 Schüler einer 5. Klasse der Gesamtschule Langerwehe erhielten am 8. Februar Geschichtsunterricht im Museum: Thema war die Steinzeit. Hier konnten sie ausprobieren, wie man Speere spitzt und wie man aus Schiefer Schmuckanhänger herstellt – und das nur mit Hilfe von Steinwerkzeugen.
Insgesamt besuchten rund 650 Personen unsere Angebote im Museum und 120 Personen nahmen an den Fahrten teil.
Unsere Aktivitäten beschränken sich aber nicht nur auf das Museum und die Fahrten. Vielmehr gibt es viele unserer Aktiven, die – unbemerkt von der Öffentlichkeit – seit langem mit anderen Dingen beschäftigt sind.
So läuft bereits seit 4 Jahren unser Projekt „Tagebuch eines Jahrhunderts“, an dem Marie-Claude Gröper und Helmut Scheuer von Beginn an mitarbeiten. Irgendwann in vielleicht zwei oder drei Jahren wird dieses Werk als Buch veröffentlicht. Erst dann wird man erkennen, wie viel Einsatz die beiden darin investiert haben.
Ebenfalls in aller Stille geschieht das, was Frank Bertrams macht. So hat er beispielsweise aus verschiedenen Quellen im Laufe der vergangenen Jahre ein Lamersdorfer Familienbuch zusammengestellt. Eine Fundgrube für Familienforscher.
Mitgliederzahl: 277
2004
Thema „Museum aktiv“ im Januar, Februar und März: „Alte Fotos – wer ist das?“ Aus dem Nachlass von Willi Bäcker aus Inden, einem Hobbyfotografen, wurde dem Geschichtsverein eine Sammlung von mehr als 600 Negativen überlassen. All diese unbeschrifteten Negative wurden von Guido Schlechtriem digitalisiert und gemeinsam mit nicht identifizierbaren Fotos aus unserem Fotoarchiv der Öffentlichkeit gezeigt. Die große Resonanz des Publikums und die vielfältigen Informationen, die wir dadurch erhielten, lassen den Gedanken an eine Fortsetzung aufkommen.
Bei der Jahreshauptversammlung am 17. März im Museum erfolgt ein Wechsel im Vorstand: Britta Enneper steht auf eigenen Wunsch nicht mehr zur Wiederwahl zur Verfügung. Neuer Schriftführer wird Hubert Schleipen; seine bisherige Stelle als Schatzmeister nimmt Erich Kretzschmar ein.
Für 25-jährige Mitgliedschaft werden geehrt: Wilfried Esser, Margret Schwanke, Josef Bardy, Gemeinde Inden, Dr. Gregor Jansen, Albrecht Jochemich, Richard Reuter, Peter Rosarius und Heinz Simons.
Im Anschluss an die Versammlung wird unser neues Jahrbuch den 40 anwesenden Mitgliedern vorgestellt und übergeben. „Zeichen der Zeit“ – Band 1 weist nicht nur ein neues, größeres Format auf, mit 288 Seiten und erstmals teilweise farbigen Abbildungen ist es auch die umfangreichste Veröffentlichung, die der Verein bisher herausgegeben hat. Die Themen sind: Verschüttet in Lucherberg 1944, Erinnerungen an die Bundeswehr-Dienstzeit 1984, Geschichte der Papierfabrik Inden, Pappenherstellung aus Stroh, Vom Nikolaus zum Weihnachtsmann, Archäologische Spuren im Vorfeld des Tagebau Inden, Steuerkataster aus Frenz 1625, Pfarrer der evangelischen Gemeinde Inden, Geschichte von Gut Merödgen, Briefe des Verwalters von Merödgen zu Ende des 19. Jhd., Nadeletuifabrik Carrier Inden.