Wann hier an dieser Stelle die erste Mühle gebaut wurde, ist urkundlich nicht belegt. Sicher ist aber, dass bereits im Jahre 1129 das hier lebende Rittergeschlecht den Namen „von Molenarken“ trug, sich also nach der Mühle nannte. Eine Mühle an Gut Müllenark besteht als „Patin“ des Geschlechtes und des Gutes demnach seit fast 900 Jahren.
Die Deutung des Namens bereitet keine Schwierigkeiten. Das mittelhochdeutsche ,mole‘ bedeutet Mühle und eine ,ark‘ oder ,erk‘ ist ein mit Schutzbrettern versehenes weites Gerinne, durch welches das Wasser aus einem Teich abgelassen werden kann – also ein Wehr. ,Molenark‘ heißt in heutigem Deutsch demnach ,Mühlenwehr‘.
Urkundlich erwähnt wird die Mühle als Getreidemühle erst in der Jülicher Rentmeister-Rechnung von 1434/35: Dort stand sie mit einer Jahresabgabe von 12 Malter Roggen zu Buch . Es gibt nicht viel zu berichten, was sich in alten Unterlagen über die Mühle findet. Bis 1798 war sie die Zwangsmühle für die Dörfer Pier und Schophoven im Dingstuhl Pier-Merken.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war sie nicht mehr nur eine Mahlmühle, sondern wurde auch als Öl- und Sägemühle genutzt. 1836 ist sie mit 2 Mahlgängen, 2 Ölpressen, 1 Säge und 3 unterschlägigen Wasserrädern eine der größten Mühlen im Umkreis . Die einstmals wirtschaftliche Bedeutung lässt sich heute nur noch erahnen.
1914 erwarb der Landwirt Heinrich Cardaun aus Schophoven die Mühle samt dazu gehörenden Gärten, Wiesen, Weiden und Ackerparzellen mit einer Gesamtgröße von 26 Morgen. Die Zufahrt nach Müllenark verlief ursprünglich über den Mühlenhof, rechts vorbei an dem Mühlengebäude. Nach dem Verkauf wurde der Weg nach Süden verlegt und die ehemalige Durchfahrt mit Stallungen überbaut (wie heute noch vorhanden).

1960 wurden Katharina Cardaun und ihr Ehemann Josef Schreyer Eigentümer der Anlage. Doch die Industrialisierung machte auch vor der Mühle nicht halt. Etwa 1965 wurde der Mahlgang stillgelegt und der Wasser liefernde Lendersdorfer Mühlenteich wurde im Zusammenhang mit den Arbeiten zur Begradigung der Rur in Merken abgeklemmt und teilweise verfüllt. Von den Eheleuten Schreyer bzw. den Erben Cardaun kaufte der aus Gürzenich stammende Engelbert Quast 1978 die Mühle und den Hof mit Wiese und Garten. 1985 begannen die Restaurierungsarbeiten an dem stark verfallenen Mühlengebäude, das 1986 als Denkmal eingetragen wurde.

Das heutige Mühlengebäude wurde im 17./18. Jahrhundert errichtet, die übrigen Gebäude vor der Mitte des 19. Jahrhunderts. Der Hof bildet eine unregelmäßige Anlage mit vier Einzelgebäuden aus Backstein. Das Mühlengebäude besteht zum größten Teil ebenfalls aus Backstein. Die Außenseite des südlichen Untergeschosses weist alte Sandsteinquader auf. Die Außenwand der Teichseite war ursprünglich wohl ganz aus Sandstein, wovon das ganze Untergeschoss erhalten ist. Die Wandstärke beträgt beim Mühlrad 1,0 Meter, wohl um genug Stabilität ins Mauerwerk zu bringen um den Erschütterungen des Rades Stand halten zu können. Die Blaustein-Rundfester zeigen noch die ehemalige Lagerung der Wellen an. Das zweigeschossige Gebäude trägt ein Mansard-Walmdach. Fenster und Türen sind mit ihren teils in Sandstein, teils in Holz gefertigten Einfassungen original erhalten bzw. originalgetreu restauriert. Im Inneren ist die ursprüngliche Raumkonzeption einer Wohnmühle noch erhalten. Teile der Ausstattung wie Kran und Mahlwerk sind noch vorhanden. Der Brunnen der Mühle lag innerhalb des Antriebsraumes. So war zum einen jederzeit – auch im Winter – Trinkwasser vorhanden, und zum anderen konnte niemand unbemerkt an den Brunnen gelangen, etwa um ihn zu vergiften. Das war besonders in Kriegszeiten wichtig. Ein noch erhaltenes eisernes Wasserrad aus dem Ende des 19. Jahrhunderts wird zur Zeit restauriert und dann wieder angebracht. Bei den Restaurierungsarbeiten der Mühle wurden die Eichenbalken aus der Erbauungszeit wieder verwendet.

Im rechten Teil des Gebäudes liegt der Wohntrakt. Hier finden sich im Erdgeschoss noch der Kamin aus der Erbauungszeit und der Gewölbekeller, ebenfalls aus dem 17./18. Jahrhundert. Der frühere Wohntrakt wird unter Einbeziehung des ehemaligen Getreidespeichers unter dem Dach wieder als Wohnung genutzt. Die Innenwände der bewohnten Räume sind wieder, wie einst üblich, verputzt und hellblau gestrichen. Geändert wurde lediglich die Treppenführung. Von der ehemaligen Küche zur Stube blieb die ursprüngliche Treppe aus der Erbauungszeit. Die Treppenführung von der Stube in das Elternschlafzimmer wurde schon vor 200 Jahren geändert. Dafür ist die Herdstelle ein wenig verschmälert worden. Vor dieser Änderung führte der Weg in die oben liegenden Schlafräume ausschließlich über die Mahlebene.

Das an der linken, der westlichen Seite der Anlage liegende Wohnhaus aus der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts entspricht in etwa dem Typus der Pfarrhäuser dieser Zeit aus der Region. Es ist ein zweigeschossiges Backsteingebäude mit Fensterkonsolen und –stürzen aus Blaustein. Auch hier blieb die Innenraumkonzeption weitestgehend erhalten.