Liebe Mitglieder,
dieses Jahr geht bald schon wieder zu Ende. Und auch wenn es in diesem Jahr weniger Veranstaltungen gab, waren wir nicht untätig. Unser großes Projekt der „KulturGeschichtsPfade Inden“ hat einen weiteren Meilenstein geschafft – aber dazu später mehr.
Ich möchte die Gelegenheit nutzen, mich für die Treue zu bedanken, mit der Sie uns über die Jahre hinweg die Stange halten. Im Hinblick auf den bevorstehenden Advent wünscht der Vorstand Ihnen eine Zeit, die in der vorweihnachtlichen Hektik auch noch ihre ruhigen Momente hat, um einmal Luft zu holen und durchzuatmen. Und am Ende des Jahres wünschen wir Ihnen einen guten Rutsch, auf dass wir uns im kommenden Jahr alle wiedersehen – vielleicht bei einer der geplanten Veranstaltungen im Januar oder Februar.
Ihr
Hubert Schleipen (Vorsitzender)
Projekt der Grundschule Inden beim Geschichtsverein der Gemeinde Inden e.V.
Mitte Mai hatte der Geschichtsverein an mehreren Tagen jeweils die 4te Klasse der Grundschulen in Inden/Altdorf und Lucherberg zu Besuch.
Frau Falkenberg, Lehrerin an der GGS Inden/Altdorf, hatte ein Projekt initiiert, den Grundschülern ihre Heimat, und wie kann es anders sein, die Braunkohle und ihre Folgelandschaften näher zu bringen.
Alle drei Klassen mit jeweils 22 bis 27 Schülern durften zunächst eine Befahrung „in die Braunkohle“ und „auf Neuland“ machen, die RWE Power organisierte. Nun wollten die Kinder noch wissen, was mit den Bewohnern der Dörfer passiert ist, die der Braunkohle weichen mussten: Warum und wohin die ehemaligen Orte Inden, Altdorf und Pier umgesiedelt wurden. Wie die Umsiedlung abgelaufen ist. Was und wie alles bei der Planung des Umsiedlungsortes berücksichtigt werden musste und noch Vieles mehr.
Antwort auf die vielen Fragen zur Umsiedlung erhielten sie von Ines Dantz und Britta Enneper im Museum. Große Luftbilder der noch unberührten Landschaft vor dem Tagebau und aktuelle Aufnahmen, eine Präsentation mit kurzem Film über den Abriss der Kirche St. Clemens in Inden, beigesteuert von Heinz Jordans, machten das Thema Umsiedlung bunt, lebendig und einprägsam.
Im Anschluss erlebten und entdeckten die Schüler die im Museum ausgestellten archäologischen Funde aus verschiedenen Epochen. Diese Funde, erläutert von Hubert Schleipen und Renate Xhonneux, stammen überwiegend aus den Grabungen des Amtes für Bodendenkmalpflege und wurden im Vorfeld des Tagebaus gefunden.
Alle Beteiligten hatten viel Spaß; mit Begeisterung folgten die Kinder den Ausführungen. Die Erwachsenen waren sehr angetan von der regen Beteiligung der Kinder.
Vorgesehen ist es, zukünftig den Viertklässlern das Thema und die Geschichte der Gemeinde Inden näher zu bringen.
Sollten auch Sie Interesse haben, können Sie sich gerne an den Geschichtsverein wenden unter der Telefonnummer: 02465-1300 oder [ info@geschichtsverein-inden.de ]
KulturGeschichtsPfade Inden
Wie oben bereits angekündigt, möchten wir Sie über den aktuellen Stand unseres Langzeitprojektes informieren. Schon mehrfach haben wir über das Vorhaben berichtet. Wir stellen an historischen Punkten und Gebäuden in jeder Ortschaft unserer Gemeinde Informationstafeln auf, die uns die Historie des Ortes näherbringen und die aneinandergereiht einen Rundgang ergeben, der einiges über die Kultur und Geschichte der Ortschaft aussagt.
Am 21.09.2024 haben wir den ersten Rundgang in Lamersdorf eröffnet und im Laufe des Novembers wird der zweite Rundgang in Lucherberg noch entstehen. Damit sind wir im Zeitplan und werden im kommenden Jahr noch die Rundwege in Schophoven und Inden/Altdorf errichten. Der bereits existierende Rundweg in Frenz wird insofern integriert, als er dann auch online zu erreichen ist. Die Online-Version mit weiteren Informationen erreichen Sie unter dem Link:
[ www.kulturgeschichtspfad-inden.de ]
Diese Webseite wächst mit fortschreitendem Projekt – schauen Sie immer mal wieder vorbei. Und wenn Sie in den kommenden Wochen etwas Zeit übrighaben und das Wetter lässt es zu, entdecken Sie unsere „KulturGeschichtsPfade“ in Lamersdorf und später auch in Lucherberg. Für kleine und „große“ Kinder gibt es die Tour auch als digitale Schnitzeljagd (Geocaching) zu erleben. Alle Infos dazu finden Sie unter dem obenstehenden Link.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Entdecken und werden Sie weiterhin über den Fortgang der Arbeiten informieren.
Veranstaltungstermine
Die Vorträge beginnen jeweils um 14.30 Uhr im Museum in Inden-Lucherberg, Hochstraße 32. Das Museum ist ab 14.00 Uhr geöffnet.
Sonntag, 12.01.2025 „Ein Territorium entsteht – die vereinigten Herzogtümer Jülich-Kleve-Berg“ Referent: Guido von Büren, Vorsitzender des Geschichtsvereins Jülich
Im Jahr 1521 wurden unter Herzog Johann III. aus dem Hause Mark die Territorien Jülich-Berg-Ravensberg und Kleve-Mark-Ravenstein vereint. Damit war im Nordwesten des Heiligen Römischen Reiches eine bedeutende Machtakkumulation entstanden. Diese wurde noch größer, als Johanns Sohn, Wilhelm V., 1538 das Erbe im Herzogtum Geldern und in der Grafschaft Zutphen antrat. Für kurze Zeit schien eine Großmachtbildung am Niederrhein möglich, die jedoch durch das energische Eingreifen Kaiser Karls V. vereitelt wurde. Erlebte der Niederrhein in der Mitte des 16. Jahrhunderts unter Herzog Wilhelm V. zuerst eine Blütezeit, geriet der Territorienkomplex nach 1566 immer mehr in den Sog der Wirren in den benachbarten Niederlanden. Die Ehen des Nachfolgers, Herzog Johann Wilhelm I., blieben kinderlos, sodass das „Land im Mittelpunkt der Mächte“ nach 1609 wieder zerfiel. Der Vortrag wird nicht nur die politische Geschichte nachzeichnen, sondern auch den Blick auf konfessionelle, kulturelle und alltagsgeschichtliche Aspekte der Zeit lenken.
Die sechs Herzöge aus dem Hause Kleve-Mark vor der Stadtansicht von Kleve, unbekannter Künstler, um 1660, Museum Zitadelle Jülich.
Sonntag, 09.02.2025 „Drei Spurweiten rund um Inden – was machte die Eisenbahn hier so besonders?“
Referent: Klaus Wölfle, Eisenbahnhistoriker aus Mainz
Als vor nunmehr vier Jahrzehnten die Bahngleise zwischen Jülich und Frenz abgerissen wurden, verschwand das letzte und sichtbarste Stück des Schienenverkehrs in der Gemeinde Inden. Dabei bestand hier nur ein Vierteljahrhundert zuvor noch ein wahres Eisenbahn-Eldorado mit einer rege frequentierten Bundesbahnstrecke, auf der Personenzüge durchgehend bis Aachen und Mönchengladbach verkehrten, einer Überland-Straßenbahn von Inden über Pier nach Düren sowie einem sich ständig wandelnden Netz aus Industriebahnen, welches die Brikettfabrik Lucherberg mit Kohle zuerst aus Konzendorf, dann aus Weisweiler versorgte, und später Abraum aus dem Tagebau Inden bis in den heutigen Dürener Badesee brachte. Und alle drei Bahnsysteme fuhren auf unterschiedlichen Spurweiten! Was in dieser spannenden Eisenbahn-Ära zwischen 1873 und 1983 geschah, vor allem, wann und warum, will dieser Vortrag anhand zahlreicher historischer Fotos und Landkarten der Zuhörerschaft nahebringen.
Haltepunkt Lamersdorf 1957
Ausblick auf das Frühjahr 2025
Im März wird turnusgemäß unsere Jahreshauptversammlung stattfinden mit anschließendem Vortrag oder Film. Eine gesonderte Einladung mit genaueren Angaben erfolgt wie immer zeitnah vor der Hauptversammlung.